Suchen, verbinden, vereinen

Der DRK-Suchdienst setzt seit 1945 alles daran, Menschen, die als Folge besonders einschneidender Ereignisse bei Konflikten und Katastrophen voneinander getrennt wurden, zusammenzubringen.

Er recherchiert gemeinsam mit Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in der ganzen Welt nach Hinweisen über den Verbleib der Vermissten und berät in allen Fragen der Familienzusammenführung.

Die satzungsgemäße Aufgabe „Suchdienst und Familienzusammenführung“ wird im Landesverbandsbereich Niedersachsen flächendeckend für die Bevölkerung angeboten. In 36 DRK-Kreisverbänden werden Basisleistungen und in den neun Beratungsstellen Aufbauleistungen als Rotkreuzaufgabe erbracht. Zudem sind 14 DRK-Kreisauskunftsbüros aktiv.

Flüchtlinge und ihre Angehörigen

Bei Suchanfragen von Flüchtlingen und Migranten, die den Kontakt zu ihren Angehörigen in Folge von Fluchtbewegungen verloren haben, arbeitet der DRK-Suchdienst eng mit Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften weltweit und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz zusammen. Gemeinsam mit den Antragstellern, in Unterstützung von Sprachmittlern, bei unbegleiteten Minderjährigen vom Vormund oder den zuständigen Personen, konnten durch einfühlsames Nachfragen die erforderlichen Informationen erfragt und die Formulare „SKA 18“ oder „Allegation of Arrest“ ausgefüllt werden.

Außerdem wurden sie über die weiteren Angebote des Suchdienstes bei der internationalen Suche aufgeklärt und auf die Möglichkeiten über „Trace the Face“ hingewiesen, so dass zur großen Freude einiger Antragsteller, die Gesuchten ausfindig gemacht werden konnten.

Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt des Suchdienstes ist die Angehörigen zu verbinden, bei denen der gemeinsame Kontakt unterbrochen ist und mit gängigen Mitteln nicht wiederhergestellt werden kann. Dann hilft der Austausch von Rotkreuznachrichten oder auch die Video-/Telefonate mit Angehörigen in Konflikt- und Katastrophenregionen sowie inhaftierten Familienmitgliedern weltweit. Die Rotkreuznachricht oder Red Cross Message (RCM) wird als offener Brief mit familiärem Inhalt entsprechend dem Grundsatz der Neutralität ohne politischen, religiösen oder diskriminierenden Inhalt über die Rotkreuz-/Rothalbmond-Strukturen weitergeleitet. Für die Empfangsperson ist diese Nachricht, die über das internationale Suchdienst-Netzwerk ermöglicht wird, eine große seelische Bereicherung, denn sie gibt Hoffnung und Gewissheit.

Im Berichtsjahr war ein Aufgabenschwerpunkt die Familienzusammenführung von und zu Flüchtlingen nach dem Aufenthaltsgesetz (AufenthG) für Familien aus Syrien, Eritrea, dem Irak und Afghanistan. Beginnend von der Antragstellung, den erforderlichen Dokumenten für die Visaantragstellung und Ausfüllhilfe bis hin zu den Fristwahrungsanträgen wurden die Klienten beraten. Hierzu gehörten auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die ihre Eltern und Geschwister herholen wollten. Bei einigen Klienten, wie z. B. den Eritreern, wird sich das Visaverfahren durch das Fehlen staatlicher Urkunden und Reisepässe eine längere Zeit hinziehen. Erfreulicherweise haben u. a. auch Familien mit subsidiärem Schutz ihre Visa erhalten und konnten mit ihren Familienangehörigen in Niedersachsen wieder vereint werden.

Aussiedler und ihre Angehörigen

Die Aufenthaltsermittlung von Aussiedlern/Spätaussiedlern und deren Familienangehörigen, deren Trennung durch Kriegs- und Nachkriegsereignisse oder aufgrund der Über- oder Aus