Die Genfer Abkommen

Bei den Genfer Abkommen oder auch Genfer Konventionen genannt handelt es sich um Regeln, die ein Mindestmaß an Menschlichkeit auch bei kriegerischen Auseinandersetzungen gewährleisten. Sie bilden den Kern des Humanitären Völkerrechts. Es dient dem Schutz von Personen, die nicht oder nicht mehr an den Feindseligkeiten teilnehmen (z. B. Zivilisten und verwundete, kranke oder gefangene Soldaten) und legt den kriegsführenden Parteien Beschränkungen hinsichtlich der Art und Weise der Kriegsführung auf.

Das Rote Kreuz hat die Aufgabe, für die Verbreitung dieser Regeln zu sorgen und auch deren Einhaltung einzufordern. Damit kommt der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung eine völkerrechtliche Sonderstellung zu. Dem IKRK wird durch seine Funktion im Rahmen des Suchdienstes und der Gefangenbesuche eine besondere Rolle zugewiesen.

Außerdem werden in dem Regelwerk das rote Kreuz, der rote Halbmond und später auch der rote Kristall als anerkannte Schutzzeichen benannt.

Die erste Genfer Konvention von 1864 wurde in den Folgejahren überarbeitet und durch weitere Abkommen ergänzt. 1949 wurden sie in der heute gültigen Form verabschiedet.

Die Genfer Abkommen setzen sich zusammen aus dem

I. Genfer Abkommen zur Verbesserung des Loses der Verwundeten und Kranken der Streitkräfte im Felde

II. Genfer Abkommen zur Verbesserung des Loses der Verwundeten, Kranken und Schiffbrüchigen der Streitkräfte zur See

III. Genfer Abkommen über die Behandlung der Kriegsgefangenen

IV. Genfer Abkommen zum Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten

Darüber hinaus sind 1977 zwei Zusatzprotokolle zu den Genfer Abkommen vereinbart worden, mit dem Ziel, Lücken im humanitären Völkerrecht zu schließen:

I. Zusatzprotokoll über den Schutz der Opfer internationaler bewaffneter Konflikte

II. Zusatzprotokoll über den Schutz der Opfer nicht internationaler bewaffneter Konflikte

Das I. Zusatzprotokoll ergänzt die vier Genfer Abkommen punktuell, insbesondere verbessert es wesentlich den Schutz der Zivilbevölkerung, unter anderem durch das Verbot bestimmter Methoden der Kriegsführung. Das II. Zusatzprotokoll bringt den Opfern von Bürgerkriegen einen elementaren Schutz, indem Minimalbestimmungen für nicht internationale bewaffnete Konflikte formuliert sind.

Um den Schutz und die Hilfe für die Opfer bewaffneter Konflikte zu erhöhen, wird der rote Kristall als weiteres Schutzzeichen am 8. Dezember 2005 durch das III. Zusatzprotokoll eingeführt.

An die Genfer Abkommen sind fast alle Staaten der Welt gebunden. Bis zum Jahr 2019 haben 196 Staaten die Genfer Abkommen ratifiziert.

München), aktuell einer der renommiertesten Völkerrechtler in Deutschland, vor. Die Veranstaltung war gut besucht und auch ein interessantes Angebot für die DRK-Kreisverbände.

Das Planspiel „h.e.l.p.“

Auch im Jahr 2019 hat das Jugendrotkreuz des DRK-Landesverbandes Niedersachsen die Kampagne „Humanitäre Schule“ auf Grund des großen Anklangs fortgeführt. Das Planspiel „h.e.l.p.“ ist Teil der Kampagne. Schülerinnen und Schüler müssen sich dabei lösungsorientiert mit einem bewaffneten Konflikt auseinandersetzen. Somit leistet das Planspiel „h.e.l.p.“ einen wichtigen Beitrag für die Verbreitungsarbeit an niedersächsischen Schulen. Im Rahmen der Kampagne „Humanitäre Schule” und der Erarbeitung des Konzepts und der Inhalte der Planspiele stand der Bereich Verbreitungsarbeit dem Jugendrotkreuz als Ansprechpartner zur Verfügung.